Wenn der allbekannte Hochzeitsmarsch erklingt, weiß jeder was gleich passiert. Das Tauschen der Ringe, der Kuss am Altar, die berühmten Worte „…bis das der Tod euch scheidet.“
All das sind sehr traditionelle Rituale und sind an fast jeder Hochzeit schon selbstverständlich.
Freie Trauungen sind jedoch Zeremonien bei denen man auch gern einmal aus der streng traditionellen Zone ausbricht und gern auch Familienmitglieder und Freunde mit einbringen möchte. Hochzeitsrituale sind besondere zeremonielle Bestandteile der Trauung die eure Hochzeit zu einem ganz besonderen, emotionalen Moment für euch und eure Gäste machen. Rituale bekräftigen eure Verbindung und stellen diese während der Zeremonie symbolisch dar.
Jetzt stelle ich euch die schönsten und außergewöhnlichsten Rituale für freie Trauungen vor.
„Take my hand, take my whole life too …“
Wir fangen an mit dem schon relativ bekannten Handfasting.
Das Handfasting oder auch bekannt als Knoten-Ritual, ist ein uralter keltischer Brauch und erfreut sich in modernen freien Trauungen immer größerer Beliebtheit.
Hierbei wird die Verbindung des Brautpaars besonders symbolisiert indem das Brautpaar die Hände miteinander verschränken und ein geliebtes Familienmitglied, der Trauredner oder die Trauzeugen legen ein Band oder ein Seil über die Hände und verknotet es, oft in Form eines so genannten Infinity-Knotens. Man kann der Kreativität aber in der Form des Knotens auch freien Lauf lassen, oder auch mehrere Bänder von verschiedenen Lieblingsmenschen in den Knoten mit einbinden.
„Ich liebe dich so oft wie es Sandkörner am Strand gibt!“
Ein weiteres schönes Ritual, dass auch schon relativ bekannt ist und gern von Brautpaaren genutzt wird, die schon Kinder haben ist das Sandritual.
Bei dieser Form der Zeremonie benötigt Ihr mehrere Gefäße mit unterschiedlich farbigen Sand. Jede Farbe steht für eine Person in der Familie oder auch gute Freunde. Der Sand wird dann von jeder Person oder Personengruppe in ein größeres Gefäß geschüttet. Zuletzt schüttet dass Brautpaar seinen Sand oben drauf.
Diese Art von Ritual vereint die Familien symbolisch und ist auch eine sehr schöne Erinnerung an diesen besonderen Tag, denn ihr könnt dieses Gefäß an euren Lieblingsplatz in eurer Wohnung oder euer Haus stellen.
Ihr könnt natürlich auch gern das Sandritual etwas moderner gestalten und anstelle des Sandes und des Gefäßes, könnt Ihr auch Farbe und eine Leinwand benutzen. „Unity painting“ nennt sich diese moderne Version des Sandrituals. Hier werden die unterschiedlichen Acrylfarben abwechselnd vom Brautpaar und den Gästen über die Leinwand gegossen. Dadurch entsteht ein wunderschönes und einzigartiges Bild, an dem man sich auch noch lange Zeit nach der Hochzeit erfreuen kann indem man es sich in seiner Wohnung aufhängt.
Aber Vorsicht: Achtet dabei darauf, nicht euer schönes Brautkleid und den Anzug anzumalen! Außer natürlich Ihr möchtet das! 😉
Feuer und Flamme
Das Feuerritual ist ein Brauch für etwas mutigere Brautpaare. Alle Gäste schreiben Wünsche an Braut und Bräutigam auf einem Zettel und werfen diesen anschließend in eine Feuerschale in der vorher kleine Zündhölzer und Kräuter angezündet wurden. Die Wünsche (und wer mag, auch die Eheversprechen) steigen durch das Anzünden mit dem Rauch und dem angenehmen Duft der Kräuter in den Himmel. So gehen die Wünsche mit ganz viel Vertrauen auch ganz sicher in Erfüllung.
Für die Ewigkeit
Gerne werden zu bestimmten Jubiläen wie z.B. ein Stadtfest oder einer Abiturfeier Zeitkapseln in Gärten vergraben. Jetzt haben auch Brautpaare die Zeitkapsel für sich entdeckt. Einfach eine schöne Kiste nehmen, auf der vielleicht auch die Namen des Paares und das Datum der Hochzeit eingraviert sind, und sie mit schönen Dingen füllen und im eigenen Garten vergraben. Nach vielleicht 5 oder 10 Jahren Ehe, kann das Brautpaar die Kapsel am Jahrestag wieder ausgraben und sich an den Erinnerungen erfreuen. Hier ein paar Ideen für den Inhalt eurer Kapsel
– Liebesbrief oder Ehegelübde
– Briefe an die Zukunft, die Vorstellungen, Wünsche, Erwartungen und Hoffnungen enthalten
– Ehe-Ratschläge oder besondere Gegenstände eurer Gäste
– Fotos von der Verlobung, der Hochzeitsvorbereitungen und Polaroidbilder die am Tag der Hochzeit gemacht wurden.
Alt wie ein Baum
Ähnlich der Zeitkapsel, aber ein wenig anstrengender in der Durchführung, ist auch das Pflanzen eines Hochzeitsbaums. In Deutschland werden Traditionell Apfelbäume gepflanzt, da Sie ein Symbol für Liebe und Standhaftigkeit der Ehe sind. In anderen Ländern sind auch Orangen- oder Olivenbäume gern gesehen. Nachdem der Baum gepflanzt wurde, können die Gäste dann Ihre Wüsche, Ratschläge für die Zukunft und Fotos an den Baum hängen.
In Erinnerung an unsere Liebsten
Das letzte Ritual das ich euch heute vorstellen möchte ist sehr wichtig für diejenigen, die einen wichtigen Menschen in Ihrem Leben verloren haben. Wie schön wäre es gewesen, wenn dieser Mensch die Traumhochzeit miterleben könnte, jedoch spielt das Leben leider manchmal nicht immer so wie man es gern hätte.
Jedoch kann man diesen ganz bestimmten Menschen mit verschiedenen Erinnerungsritualen sehr schön mit in die Zeremonie einbinden, sodass man die Person doch irgendwie dabei hat und an sie erinnert.
Viele Brautpaare lassen Medaillons oder Broschen der Verstorbenen in Ihren Brautstrauß einbinden. Auch eine schöne Idee ist, den Namen auf die Innenseite des Kragens vom Bräutigam und des Saums vom Brautkleid zu sticken.
Manche möchten auch gern eine Erinnerungskerze auf den Altar stellen und die Entzündung der Kerze mit in die Zeremonie einbinden.
Auch eine schöne Möglichkeit, bei der die Person fast schon physisch anwesend erscheint, ist einen leeren Stuhl in der ersten Reihe frei zu halten. Dort kann man dann vielleicht den Lieblingshut oder ein Bild des Verstorbenen platzieren.
Nun wünsche ich euch viel Spaß bei der Ausführung eurer Lieblingsrituale. Wenn Ihr bei eurer Trauung andere kreative Ideen und Rituale eingebaut habt, könnt Ihr mir das gern per Whatsapp oder Instagram mitteilen.
Jedes Ritual ist einzigartig, weil die Menschen die sie durchführen, es einzigartig machen.